Aus der Arbeit
Ein Blick in die Arbeit von Karl Bauer
Karl Bauer über die Kunst
Mit der Ästhetik allein geht es nicht, und mit dem Protest auch nicht; bei letzterem verschieben sich nämlich sehr rasch die Wertungen, meist nicht zum Vorteil der Kunst.
Nach meiner Auffassung sollen in der Kunst Seelenzustände deutlich gemacht werden. Der Maler wird dies durch andere Mittel als der Musiker oder der Dichter erreichen, eben durch Mittel der Malerei. Es bedarf dann auf der anderen Seite noch der ruhigen Seele, die zu empfangen bereit ist. Innerhalb dieses Gebens und Nehmens liegt die ganze Bedeutung der Kunst, ihre Größe, ihre Einmaligkeit, ja, ihre Unersetzlichkeit im Leben der Menschen.
(Zitiert aus einem Beitrag in der Kulturzeitschrift Die Brücke, Heft 5/6 1977)
Gerbert Frodl über Karl Bauer
Bei der Charakterisierung der meisten szenischen Darstellungen entsinnt man sich am ehesten der Adjektiva lyrisch, poetisch, harmonisch. Die Farbigkeit der Bilder ist oft durch eine nicht zu unterdrückende Glut wie von innen heraus gekennzeichnet.
Selbstportraits
Karl Bauer: Aus der Verschlingung von Gehirn und Geist, Leib und Seele entsteht „man selbst“.
Selbstportrait, 1944
Ölmischtechnik (Malprobe, Texas)
21 x 19 cm
Selbsportrait, 1956
Kohlezeichnung auf Papier
45,5 x 33,7 cm
Selbstbildnis, 1977
Öl auf Preßspanplatte
60 x 46 cm
An den Schlaf, 1993
Gouache
51 x 39 cm
Von der Skizze zum Ölbild
David und sein krankes Kind
Vorstudie David und sein krankes Kind (1)
Kohle-Skizze
David und sein krankes Kind (2), 1991
Öl auf Leinwand
70 x 70 cm
Von der Inspiration zum Ölbild
Einer der Römersteine an der Kirche in Maria Saal/Kärnten, der als Porträt zweier Ehepaare bezeichnet wird, diente als Vorlage für das 1984 entstandene Ölbild „Römerstein“.
Römerstein, Maria Saal
Römerstein, 1984
Öl auf Leinwand
80 x 96 cm
Die Unbekannte aus der Seine war eine nicht identifizierte junge Frau, deren Totenmaske nach 1900 viele Künstler inspirierte. Die Abbildung in Egon Fridell, Das letzte Gesicht, Diogenes Verlag 1984, Abb. 69 diente sowohl als Vorlage für Maria von Magdala sowohl in Tempera Pastell 1992 als auch in Öl auf Leinwand für Maria von Magdala am Auferstehungsmorgen,1993
Die Unbekannte aus der Seine
Maria von Magdala, 1992
Tempera Pastell
Maria von Magdala am Auferstehungsmorgen, 1993
Öl auf Leinwand
80 x 80 cm
Von der Vorlage zum Bild
Das Foto zeigt Tochter Rotraud mit ihrer Nichte Eva-Sophie bei einem Besuch in Innsbruck. In der nachfolgenden Skizze wurden Vater (Herbert Bauer) und Mutter (Karin) von Eva-Sophie anhand anderer Fotos links und recht zur Zentrallinie hinzugefügt und damit die Vorlage für das nachfolgende Ölbild Innsbrucker Abendgesellschaft, 1992 erstellt.
Foto mit Rotraud und Eva-Sophie
Skizze nach Vorlage des Fotos
Innsbrucker Abendgesellschaft, 1992
Öl auf Leinwand (Ausschnitt)
90 x 90 cm
Vorlage Foto Tochter Rotraud
Rotraud, 1986
Öl auf Preßspanplatte (Ausschnitt)
40 x 51 cm
Bilder aus der Depression 1988
Während einer altersbedingten depressiven Phase im April 1988 entstanden nachstehende Skizzen, die durch die Familie vor einer Vernichtung bewahrt wurden.
Madonna mit Kind, 1988
Schmerzensmann, 1988
Gekreuzigter, 1988
Auferstehender, 1988
Huldigung an eine Landschaft – das letzte fertiggestellte Ölbild
Das letzte fertiggestellte Gemälde war im Herbst 1992 mit der Absicht begonnen worden, ihm den Titel „Dank an Kärnten“ zu geben, doch er nannte es, viel tiefsinniger und Kärnten im Blick behaltend: Huldigung an eine Landschaft.
Vorstudie zur Huldigung, 1993
Skizze
Arbeiten am letzten fertiggestellten Ölbild
Huldigung an eine Landschaft, 1993
Arbeiten am letzten fertiggestellten Ölbild
Huldigung an eine Landschaft, 1993
Huldigung an eine Landschaft, 1993
Öl auf Leinwand
118 x 88 cm